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Autor: admin

Gedanken zu Weihnachten 2022

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«Alle Jahre wieder…

… kommt das Christuskind auf die Erde nieder, wo wir Menschen sind». Bald ist es wieder soweit, und die ganze Welt hält für einige Tage inne. Auch in Ländern und Familien, in denen nur wenige oder keiner (mehr) an Jesus Christus glaubt. Wieso eigentlich? Was hat es mit dem – viel besungenen – Zauber von Weihnachten auf sich, dem sich auch die Hartgesottensten irgendwie nicht entziehen können? Allein an Kerzen und feinen Guetzli kann es nicht liegen, die können wir von Oktober bis März haben. Wieso zieht uns ein Ereignis vor 2000 Jahren immer noch in seinen Bann?

Weniger Menschen = weniger Probleme?

Gemäss de.statista.com gab es zur Zeitenwende um das Jahr 0 gerade einmal rund 188 Millionen Menschen (derzeit zählen wir 7,9 Milliarden Menschen auf der Erde). Zu Christi Geburt tummelte sich also lediglich die Einwohnerzahl Brasiliens auf dem gesamten Planeten. Kein Grund, sich um Platz, Nahrung oder Rohstoffe zu streiten. Tönt eigentlich gechillt. Sollte man meinen. Doch weit gefehlt: Vor 2000 ging es ganz ähnlich zu und her wie heute.

Zustände wie im alten Rom

Als Jesus zur Welt kam, stand das Römische Reich in voller Blüte. Mein verbliebenes Schulwissen über die Römer war mager und liess sich zusammenfassen mit «Limes-Thermen», also frohem Planschen im warmen Wasser. So manche Tatsache las ich erst kürzlich in einem Geschichtsbuch: «Lustig» war das Leben höchstens für männliche römische Bürger. Die Mehrheit hingegen, Frauen, Sklaven, Kinder, Ausländer, wurde gepeinigt, vergewaltigt, ausgesetzt, beliebig getötet und / oder zur Fronarbeit gezwungen. Gleichheit vor dem Gesetz, Wohltätigkeit, Mitleid mit den Schwachen? Galt bestenfalls als Satire. Es herrschte das brutale Gesetz des Stärkeren. Die Liste der Länder, in denen heute ähnliche Zustände herrschen, ist lang. In Europa erscheinen uns die genannten Werte hingegen so selbstverständlich, dass wir vergessen haben, wem wir sie zu verdanken haben.

Die Machthaber liebten den Prunk (kennen wir) und liessen sich als Gott verehren. Das Volk hatte zu gehorchen und war schon froh, wenn es das Lebensnotwendige hatte. Allfällige Volksaufstände wurden niedergeschlagen, ein Recht auf Demonstrationsfreiheit gab es noch nicht. Die Namen der meisten Despoten der damaligen Zeit wären längst in Vergessenheit geraten, würden sie nicht in der Bibel erwähnt. So kennt vermutlich jeder den blutrünstigen Herodes «den Grossen». Seine Zunft ist mitnichten ausgestorben.

Warten auf den ersehnten Erlöser

Niemand weiss genau, wie viele Juden zur Zeitenwende lebten. Schätzungen gehen von sechs bis sieben Millionen weltweit aus. Was ihre jeweiligen Nachbarn in der Regel wussten: Die Juden warteten auf ihren Erlöser, den Messias, der sie aus ihrem unterdrückten Zustand befreien sollte. Ihre Propheten Micha, Joel und Sacharja, um nur einige zu nennen, hatten diesen Retter angekündigt. Im Galiläa der Zeitenwende gehörten denn auch Gespräche darüber, wann JHWH – die Buchstaben für den Gottesnamen im Alten Testament – seinen Messias schickt, zum Alltag. Die Juden hofften darauf, dass ihr Retter die Verhältnisse im Land – auf der Welt? – grundlegend erneuern würde.

Tönt das nicht irgendwie vertraut? Sprechen, lesen und hören wir nicht auch andauernd davon, wie sich der Zustand unserer (Um-)Welt verbessern könnte? Krieg, Krankheit, Armut, Energiekrise, Streit, Stromknappheit? Die Liste ist lang und länger. Wer oder was erlöst uns endlich von den vielen Problemen? Ich kenne jedenfalls niemanden, der nicht mindestens von einem Problem erlöst werden möchte. (Ansonsten bitte gerne bei mir melden 😊)

Gefährliche Geburt zur Zeitenwende

Kurz nach seiner Geburt müssen Jesu Eltern nach Ägypten fliehen, hatte doch Herodes die Liquidierung der Kleinkinder in Bethlehem angeordnet – aufgrund seiner Furcht vor genau diesem Erlöser. Manche Historiker streiten sich um den Wahrheitsgehalt dieser Geschichte. Immer noch sind Machthaber zu jeder Monstrosität fähig, wenn sie ihre Macht in Gefahr sehen. Ich sehe darum wenig Grund dafür, den Bericht der Bibel anzuzweifeln. Heute bietet die Staatengemeinschaft mit ihren internationalen Organisationen verrückten Despoten zwar ab und an Einhalt. Trotzdem sind Millionen Menschen auf der Flucht, in der Hoffnung auf ein besseres Leben.

Im Jahr 0 erfüllt sich die jüdische Prophezeiung, weshalb wir bis heute von der «Zeitenwende» sprechen:«Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch grosse Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.» (Lukas 2,10.11)

Bekanntermassen haben das viele (Juden) damals trotzdem nicht geglaubt. Womit wir wieder bei den Parallelen zu 2022 wären: Viele halten Weihnachten für ein nettes Familienfest mit gutem Essen, nach dem man den Gürtel ein bisschen weiter schnallen und spätestens im Januar Kalorien zählen muss. Was bedeutet eigentlich der Name «Jesus»? JHWH rettet. Also nicht weniger als Rettung ist die Mission des liebenden Gottes. Womit wir wieder bei einem Weihnachtslied wären: «Welt ging verloren, Christ ist geboren / freue, freue dich o Christenheit.»

Gefährlicher Kampf für eine bessere Welt

Die Geburt Jesu hat Menschen die Kraft gegeben, sich für das Unmögliche einzusetzen. Sie haben es mit dem übermächtigen Römischen Reich aufgenommen und dafür oft mit dem eigenen Leben bezahlt. So war es den ersten Christen zu verdanken, dass Sklaven nicht mehr das Gesicht verätzt wurde. Schliesslich verstiess dieser grausame Brauch gegen Jesu universales Gebot der Nächstenliebe. Sie sorgten auch dafür, dass Armen Wohlfahrt zuteilwurde und Kinder geschützt wurden. In späteren Jahrhunderten ging es weiter mit Schulen für alle Gesellschaftsschichten, Jungen und Mädchen, der Gewaltenteilung und der Gleichheit vor dem Gesetz. Wir haben all dies wie selbstverständlich geschenkt bekommen – Weihnachten halt.

Natürlich ist Weihnachten Kerzen und Guetzli; viel zu viel Deko und Lieder, die wir von Januar bis November einfach nur kitschig finden würden. Weihnachten ist Spenden für Notleidende auf der ganzen Welt. Weihnachten ist gutes Essen und vielleicht wieder mal in die Kirche gehen. Weihnachten ist Geschenke verpacken – und ganz viel Geschenkpapier aufreissen.

Doch Weihnachten ist so viel mehr: Weihnachten ist die Hoffnung auf eine bessere Welt. Und die Hoffnung darauf, in Beziehung zu kommen mit dem versprochenen und ersehnten Erlöser.

In diesem Sinne ein frohes Fest, ein gesundes, gesegnetes 2023 – und dass Sie und euch heuer der Weihnachtszauber ganz besonders erfasst.

Natalie Ernst

(Dieser Text ist inspiriert von: «Jesus – eine Weltgeschichte».
Autor: Markus Spieker)

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